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Du fragst dich, warum dein Reptil im Winter plötzlich träge wird?

Das ist völlig normal!

Die Winterruhe ist ein natürlicher Überlebensmechanismus, den fast alle Reptilien durchlaufen.

Hier erfährst du alles über dieses faszinierende Phänomen.

Was ist die Reptilien Winterruhe?

Die Winterruhe, auch Brumation genannt, ist der natürliche Ruhezustand von Reptilien während der kalten Jahreszeit. Anders als bei Säugetieren handelt es sich nicht um einen echten Winterschlaf, sondern um eine Phase reduzierter Aktivität.

Während dieser Zeit fahren Reptilien ihren Stoffwechsel drastisch herunter. Ihre Körpertemperatur sinkt, sie bewegen sich kaum noch und nehmen wenig bis gar keine Nahrung zu sich. Dieser Zustand kann mehrere Monate andauern.

Warum halten Reptilien Winterruhe?

Energiesparen ist überlebenswichtig

Als wechselwarme Tiere sind Reptilien vollständig von der Umgebungstemperatur abhängig. Im Winter sinken die Temperaturen so stark, dass normale Aktivitäten wie Jagen oder Verdauen zu viel Energie kosten würden.

Die Winterruhe ermöglicht es ihnen, die kargen Wintermonate zu überstehen, ohne zu verhungern. Durch den verlangsamten Stoffwechsel benötigen sie minimal Energie und können von ihren Fettreserven leben.

Fortpflanzung wird vorbereitet

Viele Reptilienarten benötigen die Winterruhe, um im Frühjahr erfolgreich zu brüten. Die Kälteperiode stimuliert die Hormonproduktion und bereitet den Körper auf die Paarungszeit vor.

Wie erkennst du die Winterruhe bei deinem Reptil?

Die Anzeichen sind meist deutlich erkennbar:

  • Reduzierte Aktivität und längere Ruhephasen
  • Verminderter oder komplett eingestellter Appetit
  • Suche nach kühleren, versteckten Plätzen
  • Langsamere Bewegungen und Reaktionen
  • Weniger Interesse an der Umgebung

Diese Verhaltensänderungen beginnen meist im Herbst, wenn die Tage kürzer und kühler werden.

Winterruhe bei verschiedenen Reptilienarten

Schildkröten

Landschildkröten graben sich oft in die Erde ein oder suchen geschützte Höhlen auf. Sie können bis zu sechs Monate ohne Nahrung auskommen. Wasserschildkröten überwintern meist am Gewässergrund.

Echsen

Bartagamen und andere Echsen werden träge und verstecken sich gerne unter Steinen oder in Höhlen. Manche Arten wie Geckos halten nur eine verkürzte Ruhephase.

Schlangen

Schlangen suchen frostfreie Verstecke wie Erdlöcher oder Felsspalten auf. Oft überwintern mehrere Tiere gemeinsam an einem geschützten Ort.

Winterruhe in der Terraristik

Vorbereitung ist entscheidend

Wenn du dein Reptil in die Winterruhe schicken möchtest, solltest du es vorher gründlich von einem reptilienkundigen Tierarzt untersuchen lassen. Nur gesunde Tiere können die Winterruhe unbeschadet überstehen. Wichtig ist zudem, auf die Pflege und eine angemessene Temperatursteuerung zu achten.

Etwa vier Wochen vor Beginn solltest du die Fütterung langsam reduzieren und schließlich ganz einstellen. Der Verdauungstrakt muss komplett leer sein.

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Die richtige Umgebung schaffen

Die Temperatur solltest du schrittweise auf 4-10°C senken, je nach Art. Gleichzeitig reduzierst du die Beleuchtungsdauer täglich um etwa 30 Minuten. Eine geeignete Heiztechnologie findest du in der Kategorie Terrarium Heizung.

Ein geeigneter Winterruheplatz sollte folgende Eigenschaften haben:

  • Konstante kühle Temperatur
  • Hohe Luftfeuchtigkeit (70-80%)
  • Absolute Dunkelheit
  • Gute Belüftung
  • Schutz vor Störungen
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Überwachung während der Ruhezeit

Kontrolliere dein Tier etwa einmal monatlich. Achte dabei auf Gewichtsverlust, Krankheitsanzeichen oder Austrocknung. Ein Gewichtsverlust von bis zu 10% ist normal.

Häufige Fehler vermeiden

Viele Terraristik-Einsteiger machen den Fehler, die Winterruhe zu abrupt zu beginnen oder zu beenden. Die Temperatur sollte immer schrittweise angepasst werden. Dazu ist die richtige Reptilien Temperatursteuerung notwendig.

Ein weiterer Fehler ist die Winterruhe bei kranken oder untergewichtigen Tieren. Diese können die monatelange Fastenzeit nicht verkraften.

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Das Erwachen im Frühjahr

Nach der Winterruhe erwachen Reptilien meist von selbst, wenn die Temperaturen steigen. Erhöhe Temperatur und Beleuchtung langsam über mehrere Wochen.

Die erste Nahrung sollte leicht verdaulich sein. Viele Tiere sind zunächst noch träge und benötigen Zeit, um wieder zu ihrer normalen Aktivität zu finden.

Die Reptilien Winterruhe ist ein faszinierender Überlebensmechanismus, der bei artgerechter Haltung auch in Terrarien nachgeahmt werden kann. Mit der richtigen Vorbereitung und Überwachung wird dein Reptil gestärkt und fortpflanzungsbereit aus der Ruhezeit erwachen.

Sandra ist Reptilienliebhaberin und teilt ihre besten Tipps zur Gestaltung eines artgerechten Terrariums, das alle Bedürfnisse der Tiere erfüllt.